Vom Hundeangriff zur Abendstille
4.3. Nektar für Unerreichbare

Am Ferienort treffe ich den unnahbaren Autor aus der Nachbarschaft und den Komiker, dessen Gesicht mir aus dem Kino vertraut ist. Die Verbindung zu Ersterem bleibt zwiespältig – eine Mischung aus freundlicher Nähe und unerreichbarem Hochmut. Die beiden Berühmtheiten reden lebhaft über eine Filz-Halskrause, angeblich eine Fälschung, die sie der Polizei melden wollen. Ihre Leichtigkeit prallt an meiner leicht ergebenen Schutzlosigkeit ab; ich stehe daneben, fast unsichtbar.
Später begegnet mir der sportliche Jugendfreund wie ein ferner Stern aus der Vergangenheit. Wortlos steht er am Blumenstand und saugt Nektar aus den Blüten. Nach einem missverständlichen Gespräch entfernt er sich, leer und nackt, und mein Wunsch, durch kleine Gesten zu gefallen, verblasst mit ihm.
Im dunklen Labyrinth der Unterführung treffe ich auf bedrohliche Hunde und ihre Halter. Die Tiere starren mich an, während ihre Besitzer die Leinen kurz halten, damit sie sich nicht auf mich stürzen. Am Ausgang des Tunnels schiebe ich mich durch einen gläsernen, engen Durchgang in einen kleinen Garten, eingepfercht inmitten eines Wohngebiets. Zwei graue, langhaarige Hunde schnappen plötzlich nach mir, verbeißen sich in meinen Händen. „Pfui, weg da!“, rufe ich, doch die Tiere spüren meine Unsicherheit und klammern sich weiter an mir fest. Erst eine Frau mit kräftigem Akzent beruhigt die Hunde. Während ich mich zurückziehe, frage ich mich, ob solche Tiere hier sicher sind, wo sie ständig auf fremde, hilflose Gestalten wie mich treffen und sich deswegen aufregen müssen.