Mondreise, Explosion und Wandel
7.1. Wanderung durch die Modellstadt

Ich führe sie durch diese Miniaturstadt, und wir bewegen uns wie kleine Figuren durch die Straßen, die sich wie ein Architekturmodell vor uns ausbreiten. Die weißen Mauern aus Pappe erscheinen klar und durchdacht, während wir durch sie wandern. Zuvor hatte ich sie sorgfältig gefaltet und aufgestellt. Über uns spannt sich ein Netz aus schillerndem, spiegelnden Papier filigran geschnitten in Ornamente, die sich wie Zäune über uns legen und ein Dach aus Licht und Schatten weben. Die Lampe darüber lässt ihre Farben wandeln, in sanften Übergängen, wie ein stetiges Ein- und Ausatmen von Farben.
Unter diesem Lichtgewebe werden die Wege von meinen eigenen Ideen begleitet; sie spannen sich aus, schieben das Licht ab, werfen Schatten oder türmen sich zu gewölbten Dächern auf.
Alles scheint auf eine sanfte Art verbunden – die Straßen, die Dächer aus Zäunen, die sich zu Zwiebeltürmen aufbäumen und sachte wieder senken, Räume umkreisen, als wären sie manifestierte Luftbewegung. In diesem Moment verlieren die Mauern ihre Härte; die Grenzen zwischen uns werden durchscheinend. Die Stadt wirkt lebendig, als sei sie das Band zwischen uns, durchzogen von einer stillen Harmonie, die alles umschließt.