Mondreise, Explosion und Wandel
7.2. Gewissheit über Eiswasser

Die Farben des Sees fließen in mein Buch über Träume, während die beiden Buchhändler in einem Boot über den See gleiten. Sie sitzen darin und fotografieren sich, um dem Projekt Lebendigkeit zu verleihen. Kurz überlege ich, ob ein Bild von mir passender wäre, entscheide mich dann jedoch mit ruhigem Vertrauen dafür, stattdessen die Holzfarben des Bootes und die Farben des Wassers unter dem beginnenden Eis einzufangen. Ich ergänze die Stimmung um das kräftige Grün, das ich von den beschichteten Schultischen kenne. Der Anblick dieser Farben bringt für einen Moment Klarheit und Distanz, begleitet von der Befürchtung, dass „falsche“ Farben durchsickern und Unsicherheiten bloßlegen könnten – eine Sorge, die sich wie eine Eisschicht in mein Werk legt, ohne jedoch mein Gleichgewicht zu stören, während ich weiter rudere.
In der Schule, für die das Buch bestimmt ist, begegne ich einem alten Bekannten, dessen Gefühle für mich ich nie wirklich erwiderte – vielleicht, weil er immer alles besser zu wissen meinte. Mit einem kleinen Hund an seiner Seite wirkt er jetzt seltsam kleinlaut. Ich grüße ihn bestimmt, fast beiläufig, und meine Gelassenheit spiegelt sich in seiner Unsicherheit wider. Seine Reaktion wirkt wie eine schwache Erinnerung an die alte Überheblichkeit, die er nur schwer verbergen kann. „Das war jetzt aber nicht sehr nett, wie du mich grüßt!“, sagt er, als könne er irgendwo eine Schwäche finden. Ohne weitere Worte zieht er sich in die Nacht zurück, während ich mit ruhiger Bestimmtheit die Treppen hinaufgehe.